Grundschule   Diedesheim

Gedanken zum Sonntag

Wir sind wieder zurück an unseren Arbeitsplätzen, in der Schule, in unserem gewohnten Alltag mit seinen täglichen Aufgaben. Vieles bewegt und bedrückt uns in der Zeit der Pandemie.

Wie kann man sich da die Lebensfreude und Zufriedenheit erhalten?
In den letzten Jahren ist mir dabei die Haltung der Dankbarkeit immer wichtiger geworden. Es ist mir ein Herzensanliegen, diese Haltung auch schon in der Schule in meiner Arbeit mit den Schüler*innen immer wieder einzuüben.

Denn Dankbarkeit ist eine Voraussetzung für ein zufriedenes, erfülltes und glückliches Leben, eine echte Lebenshilfe und eine Liebeserklärung an das Leben. Warum? Dankbar sein heißt, die Dinge nicht als selbstverständlich hinzunehmen, sondern als Geschenk. Wenn wir uns bewusst daran erinnern, wofür wir dankbar sein können, wie ein entgegengebrachtes Lächeln, eine spontane Begegnung, ein gutes Wort, kann sich ich ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit, der Freude und des Glücks in uns breit machen.
Dankbarkeit ist nicht nur eine christliche Lebenshaltung. Mit allen Gläubigen aller Religionen haben wir diese spirituelle Praxis der Dankbarkeit gemeinsam.

Auch Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, dass Menschen, die sich in der Dankbarkeit einüben, messbar mehr Optimismus, Vitalität und Lebensfreude aufweisen. Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen reduzieren sich. Sie schlafen besser und müssen seltener zum Arzt. Somit hat Dankbarsein positiven Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit. Sie fördert den Fokus auf die Fülle und das Schöne im eigenen Leben und nicht auf den Mangel und das Belastende.

Dankbarkeit kann ich einüben und trainieren - Sammeln Sie Glücksbohnen, wie der Bauer im Märchen, der jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in die linke Hosentasche steckte. Und immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, also ein Glücksmoment empfunden hatte – kurzum, etwas wofür er DANKBAR war – nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und steckte sie in die rechte. Am Anfang kam es nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es immer mehr Bohnen, die von links nach rechts wanderten. Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das positive Erlebnis erinnern. Zufrieden und glücklich schlief er ein – auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.

Vielleicht wollen Sie es dem Bauern gleichtun und verwenden auch Bohnen oder kleine Perlen dazu. Oder Sie nehmen sich bewusst am Abend vor dem Einschlafen Zeit und zählen 5 Dinge auf, die Ihnen am Tag gutgetan haben. Diese Dankbarkeitsübung am Abend verbessert rasch Ihre innere Befindlichkeit und kann Ihre Abwehrkräfte bei Schwierigkeiten stärken.  „Nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren, die glücklich sind“ (Sir Francis Bacon, Philosoph).
Für was sind Sie heute dankbar?
Sammeln sie ihr Glücksmomente!  

 

                                                                Irene Gimber

Katholische Religionslehrerin

Schulseelsorgerin im Kath. Dekanat Mosbach-Buchen

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